Die Senkung der Kapazitäten auf See von 10 auf 6,5 Gigawatt bis 2020 verdeutlicht den eindeutigen Richtungswechsel in der Energiewende. Die Koalitionspläne stoßen derzeit auf verschiedene Reaktionen.
Auch wenn das ursprüngliche Ziel von zehn Gigawatt Offshore-Leistung bis 2020 sehr ambitioniert gewesen ist, sendet die starke Reduzierung die falschen Signalen an die Windbranche als Grundpfeiler der Energiewende. Als ökonomisch umstritten gelten zudem die Pläne, vor allem windstarken Standorten die Förderung zu kürzen und die Quoten- und Ausschreibungsmodelle.
Bedingt durch die Diskussion über die EEG-Umlage stehen die erneuerbaren Energien als vermeintliche Preistreiber derzeit in der öffentlichen Kritik. Dies erfolgt zu Unrecht, da sie langfristig eine deutliche Preissenkung je Kilowattstunde bewirken können. Die Preise für fossile Energieträger erhöhten sich hingegen deutlich, da diese uns nur noch wenige Jahrzehnte zur Verfügung stehen.
Die Förderung von Öl, Kohle und Gas hat deutliche Konsequenzen für die Umwelt. Nach Angaben des aktuellen Klimaberichts 2013 des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) sind die Konzentrationen von Kohlendioxid (CO2), Methan und Lachgas auf Werte angestiegen, die seit mindestens den letzten 800’000 Jahre nicht vorgekommen sind. Die CO2-Konzentrationen sind seit der vorindustriellen Zeit um 40% angestiegen, primär durch die Emissionen aus fossilen Brennstoffen und sekundär durch Netto-Emissionen aufgrund von Landnutzungsänderungen. Der Ozean hat ungefähr 30% des emittierten Kohlendioxids aufgenommen und dadurch eine Versauerung erfahren.
Die Akzeptanz der Bevölkerung für die Energiewende steht aufgrund der Preisdebatte auf dem Spiel. Während die Preise für die erneuerbaren Energien die Gesamtkosten widerspiegeln, werden die Kosten für fossile Energieträger durch die Strommarktpreise nur zum Teil gedeckt. Nicht enthalten sind zum Beispiel staatliche Subventionen sowie Kosten für Umwelt- und Klimafolgeschäden, die sogenannten externen Kosten.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz als Förderinstrument für den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Windenergie muss weiterentwickelt werden, aber erhalten bleiben.
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Habeck: „Licht und Schatten“ bei EEG-Ergebnis | NDR.de – Regional – Schleswig-Holstein