Die hier aufgeführten historischen Bilder stammen aus dem ©Archivmuseum Helgoland.
Die hier aufgeführten historischen Bilder stammen aus dem ©Archivmuseum Helgoland.
Das Südhafengelände dient heute als Fläche für die Servicehallen der Windparkbetreiber. Bereits Mitte 2013 wurden die bauvorbereitenden Maßnahmen auf dem Südhafengelände abgeschlossen: Kampfmittel und Störkörper wurden sondiert und entfernt und die Fläche komplett baureif gemacht. Für die Kampfmittelräumung musste eine Landfläche von rund 35.000 m² – zum Teil bis zu 6 m tief – sondiert, umgegraben und separiert werden.
Durch den Umbau des Helgolandkais und die Vertiefung des Vorhafenbeckens konnte der Frachtumschlag der Gemeinde Helgoland aus dem Binnenhafen in den Vorhafen verlagert werden. Auch das Passagierschiff „MS Helgoland“ kann jetzt hier anlegen. Ein weiterer Pluspunkt: Aus der Sanierung des Kais haben sich neue Bootsanlegeplätze an der Kaje sowie Fracht-Umschlagsplätze am Südhafengelände ergeben.
Die Offshore-Windparkbetreiber profitieren ebenfalls von der neuen Infrastruktur des Helgolandkais, da sie jetzt ihre Monteure direkt von der Haustür in den Windpark bringen können. Die Servicehallen der Offshore-Windparkbetreiber sind bereits 2014 auf einer zuvor kampfmittelgeräumten und erschlossenen Fläche des Südhafengeländes von rund 12.000 m² errichtet worden.
Im Anschluss an die Baureifmachung des Südhafengeländes wurden zwei Straßen angelegt, mit denen das Gelände erschlossen werden konnte. Zunächst erleichterten sie den Zugang während der Baumaßnahmen, heute dienen sie hauptsächlich der Fortbewegung der Offshore-Windparkbetreiber. Am 31. Oktober 2013 fand die bauliche Abnahme und damit die Freigabe der sogenannten Planstraßen A und B statt, die heute Paul-Denker-Wai und Rickmer-Bock-Wai heißen.
Da eine Mitbenutzung des Hubschrauberlandeplatzes der Marineflieger für die Offshore-Windpark-Betreiber nur eingeschränkt möglich war, wurde ein separater Heliport mit Bereitstellungsfläche und Hangar benötigt. Der Heliport unmittelbar südlich des Hubschrauberlandeplatzes des Marinefliegergeschwaders 5 wurde im Oktober 2015 fertiggestellt und von der Luftfahrtbehörde des Landes Schleswig-Holstein genehmigt. Ende November 2015 konnten die Offshore-Windparkbetreiber den Flugbetrieb aufnehmen. Somit steht ihnen eine weitere Infrastruktur zur Verfügung, welche eine kurzfristige Reaktion bei Störfällen in den Windparks ermöglicht.
Ein Teilprojekt ist die Sanierung des Helgoländer Binnenhafens. Sowohl die Ufer als auch das Becken selbst sind seit mehreren Jahren nicht mehr vollständig nutzbar. Ziel der Sanierungsmaßnahmen ist es daher, den Binnenhafen als Multifunktionshafen wiederherzustellen. Darüber hinaus hat die Gemeinde ein Freiraumkonzept mit vielen neuen Sitzgelegenheiten und Grünflächen entworfen. Im Vorfeld der Baumaßnahmen findet eine wasser- und landseitige Kampfmittelräumung statt.
Das Hafenbecken
Über die Jahre angesammeltes Sediment in und vor dem Hafen hat dazu geführt, dass das Hafenbecken nicht mehr tief genug war. Nur Schiffe mit einem geringen Tiefgang konnten den Binnenhafen überhaupt nutzen. Die Nassbaggerarbeiten zur Herstellung der nötigen Sohltiefe von NN -4,5 m konnten im Juli 2019 erfolgreich beendet werden. Im Vorfeld wurde eine gründliche Sondierung und Räumung von Abwurfmunition durchgeführt. Kleinere Kaliber wurden während der Maßnahme mit einer Separationsanlage aus dem gebaggerten Sediment herausgeholt.
Das Südostufer
Das 125 m lange Südostufer entlang der Straße Am Binnenhafen befand sich über Jahre in einem sehr schlechten Zustand, war teilweise abgesackt und daher auch bereits seit längerer Zeit gesperrt. Das schränkte die Nutzbarkeit des Binnenhafens als Multifunktionshafen erheblich ein. Die Sanierung der Kaje am Südostufer gehört damit zu den Hauptzielen im Binnenhafen. In Vorbereitung auf den Kajenbau wurde das alte Südostufer rückgebaut und die Standsicherheit mit einer in die Kaje eingebrachten Schwergewichtswand wiederhergestellt.
In das neue Gestaltungskonzept werden sowohl die Kaje als auch die angrenzenden Straße Am Binnenhafen einbezogen. Straße und Kajenfläche werden zunächst mit Pflastersteinen ausgestattet, wobei die Straße zusätzlich verbreitert wird. Eine optische und räumliche Trennung beider Flächen soll mithilfe von geschwungenen Granitsitzbänken und kleinen Grünflächen erzeugt werden. Zum Konzept gehören auch eine neue Beleuchtungsanlage sowie genügend Sitzflächen und Papierkörbe.
Die Ausgestaltung der neuen Kaje am Südostufer begann im September 2019 und konnte im Juli 2021 fertig gestellt werden.
Das Südwestufer
Auch das Südwestufer mit seinem Holzbohlensteg entlang der Hafenstraße muss ertüchtigt werden. Dazu gehören die wasserseitige Stabilisierung des Uferbereichs sowie die Erneuerung der Holzbohlen. Hier greift wieder das neue Gestaltungskonzept, das Südost- und Südwestufer einander optisch annähert.
Das Südwestufer konnte im September 2020 für die öffentliche Nutzung freigegeben werden.
Wer nutzt den Binnenhafen?Â
Im südwestlichen Bereich des Binnenhafens wurde eine Tankstelle für die Sportbootschifffahrt eingerichtet. Diese soll auch zukünftig Sportboote, Börteboote und andere betanken. Die Forschungseinrichtung Biologische Anstalt Helgoland des Alfred-Wegener-Instituts hat ihre Tauchstation am Südostufer des Binnenhafens. Zudem werden auch künftig die Helgoländer Fischer, die Börteboote sowie zeitweise die Offshore-Windparkbetreiber dort Liegemöglichkeiten haben.
Aktuelles zum Projekt gibt es in unserem Baublog.
Die Arbeiten zur Sanierung des Südostufers im Binnenhafen laufen derzeit auf Hochtouren. Aktuell ist die Hubinsel mit Bohrgerät eingetroffen. Die ersten Bohrungen sind mit einem erhöhten Aufwand verbunden, sodass eine Extra-Schicht nötig ist. Weiterlesen